Die Architekten von Halle-Neustadt waren im Wesentlichen:
Prof. Dr. -Ing. Richard Paulick (1903 – 1979), Chefarchitekt von 1964 – 1968), Biografie hier…
Karl – Heinz Schlesier (*1934), Chefarchitekt ab 1969 – 1973), Interview mit dem Architekten hier…
Horst Siegel (stellv.), Biografie hier…
Harald Zaglmeier, Interview mit Zaglmeier hier… (bezirksarchitekt von halle)
Joachim Bach, (1928 – 2015), entwarf die EissporthalleGimritzer Damm, das Datenverarbeitungszentrum und das nie gebaute Kulturzentrum
Der Ingenieur für Baustofftechnologie kommt 1964 nach Halle. Von 1964 bis 1990 ist er im Plattenwerk im Neustädter Versorgungsgebiet als Montageleiter, später als Leiter der Technischen Kontrollorganisation (TKO), verantwortlich für die Qualität, tätig.
Liane Lang, geb. Kuwilsky (* 10. April 1935 in Teuchern; † 30. April 2020 in Halle (Saale), war eine deutsche Politikerin (SED). Sie war von 1970 bis 1990 Oberbürgermeisterin von Halle-Neustadt. Am 12. Februar 1990 kündigten Lang und der Hallenser Oberbürgermeister Eckhard Pratsch die Verschmelzung ihrer beiden Städte an. Mit der Eingemeindung von Halle-Neustadt nach Halle am 6. Mai 1990 endete Langs Amtszeit.
Liane Lang, geb. Kuwilsky (* 10. April 1935 in Teuchern; † 30. April 2020 in Halle (Saale), war eine deutsche Politikerin (SED). Sie war von 1970 bis 1990 Oberbürgermeisterin von Halle-Neustadt.
Gerhard Lichtenfeld (* 6. November 1921 in Halle (Saale); † 6. November 1978 ebenda) war ein deutscher Künstler.
Lichtenfeld absolvierte zwischen 1942 und 1945 das Studium der Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle. Zuvor hatte er nach einem Unfall beim Arbeitsdienst seinen linken Unterarm verloren. Trotzdem versuchte er ein ganzes Bildhauerleben hindurch, alle handwerklichen Tätigkeiten, soweit es ging, allein zu bewältigen. Von 1945 bis 1946 war er Bauhilfsarbeiter, bevor er 1946 ein sechsjähriges Studium am Institut für künstlerische Werkgestaltung Burg Giebichenstein begann. Dieses Studium bei Gustav Weidanz schloss er 1952 mit dem Diplom als Bildhauer ab, bis 1956 arbeitete er anschließend als dessen Assistent. 1955/56 verbrachte er mehrwöchige Aufenthalte an der Kunstakademie München, um seine Kenntnisse im Wachsausschmelzverfahren für den Bronzeguss zu vervollkommnen.
Nach zwei weiteren Jahren als Oberassistent erhielt er 1959 die Leitung über die Bildhauerklasse. Bis zur Verleihung der Professur 1966 arbeitete er als Dozent dieser Klasse. Nachdem Lichtenfeld 1974 den Nationalpreis der DDR bekam, führten ihn Studienreisen in die Sowjetunion, die Tschechoslowakei und Ungarn. 1977 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor. Er gehörte der DDR-Blockpartei LDPD an.
Lichtenfeld arbeitete fast ausschließlich für den Bronzeguss. Viele seiner Arbeiten wurden von ihm selbst in der hochschuleigenen Gießerei gegossen. Seine Schüler erhielten eine fundierte gestalterische, aber auch handwerkliche Ausbildung. Zugleich arbeitete er als Medailleur. Damit war er ein würdiger Nachfolger von Gustav Weidanz, der die Hallesche Medaillenschule begründete, die bis heute in der 4. und 5. Schüler-Generation noch tätig ist.
Am 6. November 1978, seinem 57. Geburtstag, starb Gerhard Lichtenfeld in seiner Heimatstadt Halle (Saale). Ihm zu Ehren benannte die Stadt einen Gerhard-Lichtenfeld-Weg.
Gerhard Lichtenfeld schuf in Halle den Frauenbrunnen.
Herbert Müller (* 28. Februar 1920in Halle an der Saale; † 7. Juli 1995 ebenda) war ein deutscher Bauingenieur und Architekt, der durch seine Bauten mit hyperbolisch-paraboloiden Betonfertigteilschalen bekannt wurde. Er selbst nannte sie „HP-Schalen“. Müller hatte einen großen Anteil am Aufbau des Stadtviertels Halle-Neustadt, in dem auf Initiative des damaligen SED-Bezirksleiters Horst Sindermann die neuesten Baukonstruktionen in der DDR zur Anwendung kamen.
Herbert Müller wuchs als Sohn eines wohlhabenden Müllers in Döllnitz in der Elster-Saale-Aue auf. Als Jugendlicher begeisterte er sich für das Segelfliegen und wurde daraufhin im Zweiten Weltkrieg als Stuka-Pilot ausgebildet und eingesetzt. Nach Kriegsende studierte Müller Bauingenieurswesen und Architektur. Danach wurde er technischer Leiter des Wohnungsbaukombinats (WBK) Halle.
1954 meldete Müller seine Entwicklung „Stahlbetonfertigteil als Bogenelement“ als eine doppelt gekrümmte Hyperboloidfläche zum Patent an. Konkurrenz bekam Müller aus West-Deutschland, dort meldete 1956 der Essener Bauingenieur Wilhelm Silberkuhl sein Patent zur „Dachkonstruktion aus gekrümmten Schalen, insbesondere aus doppeltgekrümmten Stahlbetonschalen“ an. Es wurde unter dem Namen „Silberkuhl‐Schale“ oder „System Silberkuhl“ fachintern ein Begriff. Bei beiden Schalentypen wurde der Spannstahl in einem Spannbett vorgespannt. 1961 erfolgte ein Patentstreit, bei dem Müller gegen eine Abfindung von 10.000 West-Mark auf sein bundesdeutsches Patent verzichtete. Erst danach gab die Bauakademie der DDR ihren Widerstand gegenüber Müllers Innovationen auf und sein 1954 angemeldetes Patent wurde am 7. April 1961 ausgegeben. Da man jedoch in der DDR technologisch nicht in der Lage war, diese Schalen herzustellen, wurde im August 1961 eine Gruppe von Spezialisten in den Westen geschickt, um sich die Produktion anzusehen, darunter auch Müller.[6]
Der Vorteil von diesen Schalenbau-Elementen lag in der „erhöhten Knick- und Biegesteifigkeit“,was auch eine sehr erwünschte Materialersparnis zur Folge hatte. Neben der Materialreduktion waren das geringe Eigengewicht und eine hohe Belastbarkeit von Nutzen. Die Fertigteile ließen sich selbst bei großen Spannweiten noch wirtschaftlich herstellen und auf der Baustelle mit ein bis zwei einfachen Derrickkränen unkompliziert aufstellen.
„Gerade die HP-Schalen schienen mir nun eine Art Leichtigkeit des Seins auszustrahlen, sie waren wie ein Kontrapunkt zur Starre und Geradlinigkeit der Wohnblocks.“
– Herbert Müller
Müller präsentierte 1964 sein erstes Schalenbauwerk als einen Wartepavillon, den sogenannten Schmetterling, auf dem Marktplatz von Halle (Saale). Seine Erfindung prägte die unterschiedlichsten Bauten der „Ost-Moderne“ wie Sporthallen, Kaufhallen, Kindergärten, Funktionsgebäude, Betriebsstätten, Brücken, so dass er vom Volksmund bald „Schalenmüller“ genannt wurde.[3] Am bekanntesten wurden das Panoramamuseum Bad Frankenhausen für das Bauernkriegspanorama, das Raumflug-Planetarium „Sigmund Jähn“ in Halle (Saale) sowie die Delta-Kindergärten, Rundbauten mit einem strahlenförmig (radial) angeordneten Wellendach.
1968 wurde Herbert Müller mit dem Nationalpreis III. Klasse für Wissenschaft und Technik ausgezeichnet für seinen Anteil an den beispielgebenden Leistungen bei der Entwicklung und Produktion von industriell vorgefertigten hyperbolischen Betonfertigteilschalen.[18] Außerdem erhielt er die staatliche Auszeichnung Verdienter Erfinder.
Das Raumflug-Planetarium Sigmund Jähn dagegen wurde ein Opfer des mangelnden Interesses von Stadtrat und Behörden und daher Ende 2017 abgerissen.
Grab von Herbert Müller, Friedhof Kröllwitz, Halle
Herbert Müller starb im Juli 1995, die Trauerfeier fand auf dem Gertraudenfriedhof statt.
Prof. Dr. Richard Paulick (* 7. November 1903 in Roßlau (Elbe); † 4. März 1979 in Ost-Berlin) war ein deutscher Architekt. Er gilt als „Vater“ der DDR-Plattenbauten. Er war der leitende Architekt für Halle – Neustadt und hatte im BAZ eine Wohnung und Büro. Er war von 1963 – 1968 Chefarchitekt von Halle-West (später Halle-Neustadt).
Der damalige 1. Sekretär der SED im Bezirk Halle und spätere Präsident der DDR – Volkskammer legte am 15. Juli 1964 den Grundstein für Halle-Neustadt mit den Worten:
„In einem Zeitraum von knapp sieben Jahren soll eine moderne Stadt entstehen mit zahlreichen Wohnensembles, Schulen, Kinderkrippen, modernen Versorgungseinrichtungen, Sport- und Kulturbauten, breiten Straßen, einem repräsentativen, alles überragenden Hochhaus der Chemieindustrie – eben allem, was eine neue sozialistische Stadt ausmacht. In diesem Sinne übermittle ich allen Bauarbeitern von Halle-West die Grüße des Sekretariats der Bezirksleitung und bitte, den Akt der Grundsteinlegung zu vollziehen.“
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